Seit Jahresbeginn hat die europäische Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar um rund zehn Prozent an Wert gewonnen. Der Euro notiert aktuell bei 1,14 US-Dollar – so hoch wie seit drei Jahren nicht mehr. Dieser starke Wechselkurs beeinflusst zunehmend die geldpolitischen Entscheidungen der EZB. Denn ein starker Euro verbilligt Importe und wirkt damit inflationsdämpfend – ein Effekt, den die Notenbank in ihrer jüngsten Zinsbegründung ausdrücklich hervorhebt.
Die Entwicklung fällt in eine Phase rückläufiger Inflationsraten: Im März lag die Teuerung in der Euro-Zone bei nur noch 2,2 Prozent. Analysten erwarten, dass der Druck auf die EZB anhalten wird – eine weitere Zinssenkung bis zum Sommer gilt als wahrscheinlich.
Für Immobilienfinanzierung und Bauwirtschaft könnte sich die anhaltende Lockerung der Geldpolitik positiv auswirken. Sinkende Zinsen erhöhen die Investitionsbereitschaft, verbessern die Refinanzierungsbedingungen und senken die Bau- und Erwerbsnebenkosten. Gleichzeitig bleibt die Unsicherheit über globale Handelskonflikte und die Reaktion der Märkte auf mittelfristige Inflationsrisiken bestehen. Eine vorausschauende Finanzierungsstrategie ist daher weiterhin unerlässlich.